Bauphase 1: Aushub und Bodenplatte

Nachdem wie schon geschrieben unser Bauunternehmer im Dezember krank wurde, mussten wir den Start der Bauarbeiten auf Januar verschieben. Leider, denn das Wetter im Dezember war ja echt gut, schön warm, kein Frost… wir hatten dann jedenfalls noch ne unbeschwerte Werihnachtszeit und ein paar ruhige Tage bis Mitte Januar, als es dann endlich los ging.

Unser Bauunternehmer ist „Einzelkämpfer“, er hat keine Mitarbeiter und baut darauf, dass der Bauherr bei der Ausführung tatkräftig mithilft. Also haben wir uns einen Bagger bei der sehr kompetenten Baugeräte-Leihfirma HKL Baumaschinen ausgeliehen und losgelegt.

Nachdem das Grundstück vom Vermesser ausgepflockt wurde, konnte es am nächsten Tag schon los gehen. Als erstes wurde der Mutterboden abgezogen und auf dem Grunstück nebenan gelagert. Das hatte ich mit dem Bürgermeister beim Einreichen des Baugesuchs so abgeklärt und er hatte auch nix dagegen dass Erde auf den noch nicht verkauften Grundstücken gelagert wird.

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Nach dem Abziehen des Mutterbodens ging es dann in die Tiefe. Hier stießen wir auf sehr viel Fels, was die Arbeiten sehr zäh werden ließen da teilweise richtig große Brocken aus der Erde herauskamen, an denen sich der Bagger im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne ausbiss… So zäh, dass sich die Baggerarbeiten auf mehrere Tage hinauszögerten, geplant waren nur 1 bis 2 Tage… Die Abwasserleitungen waren dummerweise am anderen Ende des Grundstücks, 4m unter dem Straßenniveau, hier hatten wir keine Probleme mit dem nötigen Gefälle vom Haus zum Anschluss zu befürchten. Probleme bereitete uns eher das Erdreich, das von oben abbröckelte und herunter stürzte… außerdem war die Straße von der Straßenbaufirma wohl nicht richtig verdichtet worden, sodass die Straße im Bereich des Kanalanschlusses immer weiter absackte…

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Wir beeilten uns die Rohre zu verlegen und den Revisionsschacht zu setzen. Damit sich das Erdreich nicht weiter absenkte, haben wir mit recht viel Kies verfüllt und das aufgeschüttete Erdreich mit einer Rammax verdichtet. Sehr cooles Gerät, macht Spaß zu bedienen 😉 Nachdem die Rohre für Schmutz- und Regenwasser gelegt waren, gruben wir an der Baugrube weiter.

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Als diese dann die richtige Tiefe hatte, wurde von vorne angefangen mit Kies anzufüllen und die Abwasserrohre zu verlegen. So entstand dann von vorne nach hinten eine immer größer werdende, planare, ca. 10cm hohe Kiesschicht, auf der mal unsere Bodenplatte ruhen sollte… Nach und nach rollte der Bagger immer weiter zurück, bis wir endlich fertig waren und der Kies schön eben war. Dann wurde alles mit einer Folie überzogen, damit der Beton nicht in den Kies fließt.

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Anschließend kam wieder der Vermesser und schnitt das Schnurgerüst ein. Bzw. er versuchte es, denn an an das Stellen eines herkömmlichen Schnurgerüstes war aufgrund des steinigen Bodens nicht zu denken… so markierte er die Achsen mit Nägeln, die er ins Erdreich steckte. Wir trieben nachher in der Nähe der Nägel kleine Bretter ins Erdreich, die besseren Halt hatten als die Nägel. Auf diesen Brettern schlugen wir wiederum Nägel ein, an der selben Stelle saßen wie die Nägel des Vermessers. So konnten wir dann die Schnüre spannen, entlang derer dann die Schalung aufgebaut wurde….

Die Schalung bestand aus dicken, langen Dielen, die entlang des Schnurgerüsts aufgebaut und penibel ausgerichtet wurden. in diese Schalung kam dann die Bewehrung, eine ganze Menge Eisenmatten und Drahtkörbe, welche der Bodenplatte Zugfestigkeit verleihen, denn Beton kann nur Druck- aber keine Zugkräfte aufnehmen. Da wir außerdem einen WU-Keller bestellt haben, kamen nochmal einige kg extra Stahl hinein…

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Zum Einlegen der Bewehrung brauchten wir ein paar Helfer, denn so eine Stahlgitter-Matte wiegt ca. 100kg… an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Christian, Steffen und vor allem an Holgi, der von recht weit her kam nur um uns zu helfen! Alle Stahlgitter und Körbe wurden dann verdrillt, damit sie nicht auseinander rutschen. Danach bohrten wir Löcher in die Dielen und steckten von innen abgewinkelte Stahldrähte hindurch, die innen in der Bewehrung verhakt und von außen mit Spannschlössern an den Dielen befestigt wurden, damit diese nicht umfallen wenn dann der Beton dagegen drückt.

Nachdem das alles fertig war, die Fundamente für die Garage ausgehoben waren und die Bewehrung dafür ebenfalls „versenkt“ wurde, kam der Beton. Da es für die kommenden Tage sehr kalt werden sollte, bestellte unser Bauunternehmer speziellen Beton. Dieser kam in Betonmischern an die Baustelle gefahren, wo eine Betonpumpe wartete um den Beton in die Baugrube zu pumpen. Hier wurde er dann verteilt, mit einem Rechen glatt gezogen, ständig mit dem Laser die Höhe kontrolliert, mit einer Rüttelflasche verdichtet und letztendlich mit einer Betonpeitsche geglättet.

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Zum Schluss nahmen wir am Rand einen ca. 40cm breiten und 2,5cm tiefen Streifen wieder ab, auf dem nachher die Kellerwände zu stehen kommen. Als alles fertig war, deckten wir die frisch gegossene, noch nasse Bodenplatten mit Planen ab. Später fuhr ich dann noch auf einen Bauernhof und holte 10 Strohballen, die ich auf der Plane verteilte. Da der Beton noch nicht angezogen hatte, bastelte ich mir aus der Messlatte und einem daran befestigten Brett ein „Stroh-Verteil-Werkzeug“ und verteile es auch in der Mitte. Anschließend deckte ich das alles noch mit 2 großen Gewebematten ab, die mir der super-freundliche Bauer noch mitgegeben hatte… vielen Dank an den Biolandhof Blessing in Wiernsheim!!!

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So sollte die Bodenplatte jetzt die kommenden Tage aushärten… und es kam richtig dicke: am Dienstag haben wir die Platte gegossen, das Wochenende darauf hatten wir bis zu -19,5°C! Alle die ich auf unsere Bodenplatte angesprochen habe meinten, dadurch dass ich diese abgedeckt habe, gibt es keine Probleme… tatsächlich war sie die Tage darauf handwarm obwohl es zweistellige Minusgrade hatte, am Wochenende darauf auch noch so warm, dass Wasser darauf nicht gefroren ist… ich bin guter Dinge dass sie o.k. ist, wirklich wissen werden wir es erst wenn wir die Planen abnehmen und das Stroh entfernen…

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