Die Me 262

 

 

Noch existierende Maschinen

Von den Amerikanern erbeutete Maschinen (Watson's Wizzlers Maschinen):

Werk-Nr. ?, "weiße 5" vom JG54; National Museum of the US Air Force; Weiße 5 aus dem KG(J)54 aus München-Riem; unter den Watson's Whizzers Nummer 111, genannt "Beverly Ann", später unter Strobell in "Screamin' Meemie" umbenannt

Werk-Nr. ?; Me 262A-1a/U3; weiße 25, wahrscheinlich aus dem NAGr. 6; Redmont, Washington, ehemals Planes of Fame Air Museum Chino; unter den Watson's Whizzers Nummer 444, genannt " Connie ... My Sharp Article" (nach der Frau des amerikanischen Piloten, Master Sergeant Preston). Die Maschine bekam später das Kennzeichen der Army Air Force FE-4012, was später in T2-4012 umbenannt wurde. Sie wurde erst in Freeman Field getestet, dann nach Patterson Field überführt, später nach Wright Field geflogen. Sie wurde später der Hughes Aircraft Company übergeben, dort aber nie geflogen. Anschließend wurde sie der Glendale Aeronautical School übergeben. Später kam sie in Edward T. Maloneys Museum in Ontario, California, dann ins Museum in Chino. Die Werk-Nr. 111617 welche immer wieder im Zusammenhang mit dieser Maschine angegeben wird ist falsch, sie stammt von einer Maschine aus der Nähe von München, dessen Tarnschema für diese Maschine übernommen wurde.
Diese Masschine wurde anscheinend für Dreharbeiten für den John Wayne Film "Jet Pilot" ausgeliehen, ist aber wohl im Film selbst nicht zu sehen (?). Seit November 2000 ist die Maschine im Besitz des ehemaligen Microsoft-Gründers Paul Allen aus Redmont im US-Bundesstaat Washington State. Nach letzten Informationen will Allen diese Maschine in einen flugfähigen Zustand zurückversetzen, laut dieser Quelle will er die originalen Jumo 004B Triebwerke benutzen, die problematischen Teile aber mit modernen Materialien nachfertigen lassen. Nach der Restauration in England soll die Maschine in Allens Museum  Flying Heritage Collection ausgestellt werden. (Bilder und mehr Infos)

Inzwischen gibt es ein Video auf Twitter von dem laufenden Jumo 004B: https://twitter.com/paulgallen/status/570032209098182658

Werk-Nr. 110639, "weiße 25"; Delaware Valley Historical Aircraft Association, Willow Grove Naval Air Station, Pennsylvania; mittlerweile im National Naval Aviation Museum in Pensacola, Florida. ein von nur 15 gebauten Me 262B-1a Zweisitzer; Eine der wenigen Maschinen, die intakt gefunden wurden; die Rolle im Krieg ist unklar, sie war jedoch als "weiße 25" gekennzeichnet; unter den Watson's Whizzers Nummer 555, genannt "Vera"; in dieser Maschine wurde Captain Ward von Ludwig Hofmann geschult, Ward war damit der erste Jetpilot der USA. Die Maschine wurde später zu Ehren Hoffmanns in "Willie" umbenannt. Die Maschine wurde 1993 an das Me 262 Project ausgeliehen, die die Maschine restaurierten.

Werk-Nr. 500491, Me 262A-1a, aus dem IV./JG7 (? war das nicht JV 44? gab doch nur I. und III./JG7, JV 44 wurde zu IV./JG7?) National Air and Space Museum; unter den Watson's Whizzers Nummer 888, genannt "Dennis", später umbenannt in "Ginny H". Die Maschine bekam in den USA in Freeman Field das Kennzeichen FE-111, später T2-111. Sie ist heute die am authentischsten restaurierte Maschine weltweit (weitere Infos).

 

Von den Engländern erbeutete Maschinen:

Werk-Nr. 112372, wahrscheinlich aus der 1./JG7; nach Russ Snadden könnte die Maschine auch aus dem III./EJG 2 sein, nach Dan O’Connell's "Messerschmitt Me 262 – The Production Log 1941-1945" wurde die Maschine möglicherweise zuletzt von Lt. Czypioka aus dem NJG 11 als rote 2 geflogen, es existiert wohl ein Foto wo die Maschine mit beibehaltenem JG7-Rumpfband zu sehen ist (in seinem Buch abgedruckt); Royal Air Force Museum London; eine von sechs, zusammen mit der "schwarzen X" des Australian War Memorial, in Fassberg von der RAF erbeutete Maschinen; die Maschinen stammten aus dem JG7 und dem KG51; in Farnborough wurde die Maschine eingehender in 8 Stunden und 15 Minuten Flugzeit untersucht; Die Maschine wurde 2003 neu lackiert (grün), hatte vorher einen dunkelgrün/schwarzen (gekringelte Raupen) Tarnanstrich mit "rotem X" und schwarzer Nase.

Werk-Nr. 500200, schwarzes X aus dem 2./KG51; Air Ministry Nr. AM81, später VP554; heute im Australian War Memorial; wurde zusammen mit der Maschine aus dem RAF-Museum in England erbeutet und kam später nach Australien. Einzige nicht restaurierte Maschine.

Werk-Nr. 110305, Me 262B-1a/U1, rote 8 10./NJG11, VH519, in Schleswig erbeutet; im Mai 1945 nach Farnborough gebracht; im Februar 1947 nach Südafrika verschifft; 1971 für das Museum in Johannesburg restauriert; heute im South African National Museum of Military History; eine von drei Maschinen, die von der britsichen RAE Aerodynamic Flight (RAE = Royal Aircraft Establishment) in Schleswig geflogen wurden; eine der weiteren Maschinen mit der Weknummer 111980 ("rote 12", siehe Bild bei LuftArchiv.de) wurde bei einem Sturm zerstört, die andere Maschine mit der Werknummer 110634 ("rote 10") wurde verschrottet. (Seite bei Wikipedia mit Bild und weitere Infos).

Weitere noch existierende Maschinen:

Werk-Nr. 500071, "weiße 3" aus dem 9./JG7; Hans-Georg Mutke; Deutsches Museum München; Hans-Georg Mutke flog diese Maschine bei einem Angriff der 9. US Luftflotte, wo er ohne aufzutanken aufsteigen musste. Als er feststellte, dass sein Treibstoff nicht mehr zum Heimatflughafen zurück reichen würde, beschloss Mutke eine Außenlandung vorzunehmen, welche er in der Schweiz in Dübendorf vornahm, da er befürchtete, die andere Seite des Bodensees nicht mehr zu erreichen. Nachdem Schweizer Techniker den Düsenjäger eingehend untersucht hatten, gaben sie die Maschine 1957 an das Deutsche Museum in München, wo sie restauriert wurde.

Werk-Nr. ?, Luftwaffen-Museum (Nachbau aus Fragmenten), zur Zeit ausgestellt im Luftfahrttechnischen Museum Rechlin.

Avia S-92 und CS-92: Geschichte siehe Seite "Nach dem Krieg"; Im Prager Luftfahrtgmuseum Prag-Kbely (Info über das Museum bei Wikipedia). stehen heute 2 Maschinen, eine CS-92 mit dem Kennzeichen V-35 (Seriennummer 5), sowie eine S-92 mit dem Kennzeichen V-34 (Seriennummer 4). Mehr Infos in der tschechischen Wikipedia oder auf einer sehr detaillierten tschechischen Seite.

 

Weitere Maschinen, die ebenfalls erbeutet wurden aber nicht "überlebt" haben:

Werk-Nr. 110836, Me 262A-2a, "schwarzes L" 1945 vom KG51 dem JV 44 zugeführt, ging in die USA und erhielt das Kennzeichen FE-110, später T2-110 und den Namen "Doris", später "Jabo Bait"; unter den Watson's Whizzers Nummer 777; nach der Erprobung in Freeman Field verschrottet; Bilder und mehr Infos

Werk-Nr. 500210, "gelbe 17" aus dem 3./JG7 geflogen von Hans Dorn; wurde am 27. Mai 1945 vom britischen Piloten Clive Gosling von Fassberg über Lübeck nach Schleswig geflogen; bekam das britische Kennzeichen "Air Min 52" und die RAF-Nr. VH509; am 9. Juni 1945 über Melsbroek und Manston nach Farnborough geflogen. Sie wurde anschließend im britischen Luftwaffenstützpunkt Brize Norton eingelagert und am 23. August 1946 nach Kanada verschifft, wo sie auf dem Flugfeld von Downswiew in der Nähe von Toronto (u.a. Sitz des Flugzeugherstellers de Havilland) lange im Freien stand, und wahrscheinlich verschrottet wurde. Zu dieser Maschine gibt es eine recht interessante Seite: http://me262.nfshost.com

Werk-Nr. 110800, gelbe 7 1./JG7, von der RAF in Fassberg erbeutet (mit 112372 RAF Museum London und der aus dem Australian War Memorial); bei der Überführung fuhr bei der Landung in Lübeck das Bugrad nicht aus, die Maschine wurde stark beschädigt und anschließend verschrottet.

Werk-Nr. 111690, "weiße 5" vom 2./JG7, Pilot Fritz Stehle, wurde von ihm nach Fasberg geflogen, von dort nach England zur Erprobung nach Farnborough versehen mit der Nummer "Air Ministery No. 80"; im August 1946 nach Canada verschifft, wo sie offenbar für Feuerwehrübungen auf einem RCAF Flugplatz in Ontario benutzt wurde und abgebrannt ist; die Reste sind angeblich auf einer Farm vergraben...

Werk-Nr. 110007, "gelbe 5" vom 3./JG7, geflogen Anton Schöppler, wurde von ihm am 8. Mai 1945 aus Saaz (CZ) nach Fassberg geflogen, wo sie die Nummer "Air Min 79" bekam und dort auch verschrottet wurde.

Werk-Nr. 110306, Me 262B-1a/U1, FE-610, wie die Werk-Nr. 110305 (welche heute in Südafrika steht) ein 2-sitziger Nachtjäger. Sie wurde in Schleswig von den Briten erbeutet und an die Amerkaner übergeben. Auch sie wurde wie alle anderen Me 262 zahlreichen Testflügen unterzogen, u.a. führte Colonel Watson einige Flüge mit dem 2-sitzer durch, wobei er u.a. Colonel Dorney und seine Frau auf Flügen mitnahm. Um 1950 herum wurde die Maschine verschrottet, nachdem sie anscheinend bei der Cornell University ausgestellt wurde. (Bilder und mehr Infos)

Werk-Nr. 111980, Me 262B-1a/U1, rote 12, mit roter 8 von den Engländern in Schleswig erbeutet (1947 bei einem Sturm zerstört)

Werk-Nr. 110635, auch Me 262B-1a/U1?, rote 10, mit roter 8 und 12 von en Engländern in Schleswig erbeutet (noch im selben Jahr verschrottet)

Werk-Nr, 500443, "gelbe 5" vom I./JG7, Rudorffer, nach England, 1946 nach Südafrika, 1953 verschrottet?

Werk-Nr, 111711, Me 262A. Die Maschine wurde im März 1945 von dem desertierten Einflieger Karl Fay an die vorrückenden amerikanischen Einheiten übergeben. Diese Maschine war die erste von den Amerikanern erbeutete, von ihr gibt es zahlreiche Fotos, einer unlackierten, lediglich an den Blechstößen grundierten Maschine. Diese Maschine war nagelneu, gerade in Schwäbisch Hall in der Endmontage der Messerschmitt AG montiert. Sie sollte mit 22 anderen Maschinen vor den Amerikanern in Sicherheit gebracht werden. In den USA erhielt sie das Kennzeichen FE-0107 und wurde zahlreichen Testflügen in Wright Field in Dayton, Ohio, unterworfen, bis bei einem Testflug ein Triebwerk in Brand geriet und der Testplot ausstieg. Das Flugzeug stürzte ab und wurde zerstört. (Bilder und mehr Infos)

Werk-Nr. 500098, Erhielt in Freeman Field das Kennzeichen FE-4011, sie wurde dort im August 1945 nach einem Landeunfall verschrottet. (Bilder)

Auf dieser sehr interessanten Seite befinden sich Scans von Dokumenten, die die Existenz von den Engländern erbeuteten Maschinen belegen: http://me262.nfshost.com/mt/site/archives/2004_05.html

Werk-Nr. 170063, weiße 9 aus dem JG7, wurde bei der Landung durch Ofw. Helmut Lennartz in Kolberg im April 1945 beschädigt und von den Russen erbeutet. Sie wurde später bei der Landung nach einem Testflug in Russland wegen einer Triebwerksstörung zerstört, der Pilot Feodor F. Demida kam dabei ums Leben.

Nachbauten

Vom Me 262 Project in den USA wurden 5 Maschinen mit General Electric Turbinen nach Originalplänen flugfähig nachgebaut, eine davon befindet sich im Besitz der Messerschmitt Stiftung.

 Der Nachbau auf der ILA 2006