Die
COVID-19 Pandemie in Zahlen
Die Nachfolgenden Daten basieren auf den Veröffentlichungen der Johns Hopkins Universität in Baltimor (USA), des Roberto Koch Instituts und den Veröffentlichungen der Gesundheitsämter der jeweiligen Bundesländer
Stand der Daten: 25.01.2021 8:00 Uhr
Und wieder gab es Probleme mit dem Datenabruf, aber heute
ist nur das DIVI-Register betroffen, gestern alle Daten des RKI…
Einige Links hierzu:
Johns Hopkins Universität mit Link zu den Rohdaten bei github
Robert Koch Institut (Dashboard, Rohdaten Bundesländer, Rohdaten Landkreise)
Sozialministerium Baden-Württemberg
Übersicht der ArcGIS/Esri Dashboards weltweit
Dashboard Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein
Kommentare zu den Daten die ich hier verwende:
Die Johns Hopkins Universität (JHU) sammelt Weltweit Daten auf diversen Internetseiten, die Zahlen veröffentlichen. Dies sind teilweise keine amtlich bestätigten Zahlen, aber die aktuellsten die es derzeit und seit dem Ausbruch der Pandemie gibt.
Ich habe
wieder begonnen die Tagebucheinträge hier einzupflegen. Damit das nicht so
ausartet wie im Sommer, werde ich immer nur den letzten Tag ganz am Ende dieser
Seite einfügen.
Alle neuen Kommentare und
Tagebucheinträge sind blau markiert
Inhalt:
Kumulierte Anzahl der Infektionen
SEIR-Modell der Modell der zweiten Welle
Vergleich mit Fallzahlen aus Italien
Aktuelle Informationen zum Ursprung des Virus
Kurze Anmerkungen zu den Zahlen:
Die neuen Zahlen des statistischen Bundesamtes sind bis zur KW 52 veröffentlicht worden, in Deutschland sind nun 31% mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt zwischen 2016 und 2019. In Sachsen sind es sogar 114%, in Thüringen 62% und in Brandenburg 60% (siehe auch neue Auswertung unter Todesfallzahlen)
Statistisches Bundesamt, Stand 22.01.2021
Mittlerweile sinken die Zahlen
in England und Irland wieder, nachdem sie höchstwahrscheinlich durch die
Mutation B.1.1.7 sehr stark angestiegen sind. Der harte Lockdown scheint sich
nun bemerkbar zu machen. Mittlerweile steigen allerdings die Zahlen in Portugal
und Spanien stark an, wo sich wohl ebenfalls B.1.1.7 verbreitet hat.
Aber auch außerhalb Europas steigen die Zahlen gerade wieder rasant, so z.B. in Brasilien und Südafrika. Auch in Südafrika und in Brasilien sind neue Virusmutationen festgestellt worden, die sich schneller verbreiten soll wie die bisherige Variante. Im Brasilianischen Manaus sind Virologen zufolge bereites 75% der Einwohner mit dem Coronavirus infiziert gewesen, trotzdem breitet sich die neue Virusvariante hier wieder rasant aus. Das alles ist sehr besorgniserregend, denn die Zahlen könnten trotz Lockdown dann wieder ansteigen.
Die Zahlen bei uns sind immer noch nicht wirklich verwertbar, nach dem „Lockdown Light“ Anfang November und den „Testpausen“ in den Weihnachtsferien schwanken die Zahlen auf einem recht diffusen Niveau. Lediglich anhand der belegten Intensivbetten ist das Infektionsgeschehen aktuell einigermaßen nachvollziehbar. Ich hoffe, dass sich das bald ändert, denn vor allem die Politik entscheidet nach den Zahlen des RKI das weitere Vorgehen, so lange man hier im Dunkel tappt werden möglicherweise falsche Entscheidungen getroffen wie beim „Lockdown Light“, nach dem das RKI gleichzeitig die Teststrategie geändert hat und die Fallzahlen daraufhin stagniert sind, in der Realität sind sie aber weiter gestiegen.
Theoretische Anzahl der Infizierten berechnet anhand der Belegung der Intensivbetten; „Lockdown light“ und der verschärfte Locknown sind als schwarze durchgezogene Linien eingezeichnet, der 14-Tage-Offset schwarz gepunktet (Stand 24.01.2021, RKI, DIVI)
Man sieht diese Untertestung auch sehr deutlich an der Letalität, die mit den offiziellen Zahlen berechnet wurden. Seit Mitte November steigt die Kurve wieder an, was daran liegt, dass viel weniger Menschen positiv getestet wurden als tatsächlich infiziert waren.
(Daten Basis JHU, Stand 22.01.2021)
Im Kapitel „zweite Welle“ habe
ich nun die Zahl der aktiven Infektionen aus den belegten Intensivbetten
berechnet und das SEIR-Modell danach validiert, da meiner Meinung nach die
Daten des RKI hier nicht mehr aussagefähig sind.
Aktuelle Zahlen
Anzahl der Infizierten verschiedener Länder auf ein gemeinsames Start-Datum verschoben (JHU)
Die aktuell wichtigste Größe, die Neuinfektionen in Deutschland (RKI, Stand: 23.01.2021, 0:00 Uhr)
Nicht weniger wichtig, die Anzahl der mit COVID-19-Patienten belegten Betten auf den Intensivstationen in Deutschland sowie die Todesfälle pro Woche (Quelle: https://www.intensivregister.de, www.rki.de)
Rohdaten PCR-Tests (Quelle: https://www.corona-diagnostik-insights.de;
Stand 19.01.2021; Aktualisierung
wöchtentlich)
PCR-Testauslastung und
Positivrate
Positivrate der PCR-Tests
Anhand dieser beiden Diagramme kann man den Verlauf der „Lockdown Light“ sehr gut nachvollziehen. Das „Ausfransen“ der Kurve entsteht wie in anderen Ländern zuvor auch schon beobachtet durch das Erreichen der 100%igen Testkapazität. Kurz darauf wurde die Teststrategie des RKI geändert, woraufhin die Kurve der Neuinfektionen abgesunken ist. Hätte man weitere Testkapazitäten gehabt, wäre die Kurve höchstwahrscheinlich weiter langsam angestiegen und nicht abgefallen, sie wäre wohl so verlaufen wie die Kurve der belegten Intensivbetten in dem Diagramm zuvor. Im Nachhinein muss man sagen, hat der „Lockdown Light“ leider nicht viel gebracht, im Gegenteil, die Effekte sind durch die oben genannte Tatsachen sogar derart „verwischt“ worden, dass man nicht gemerkt hat, dass dieser eigentlich nutzlos war… (aber am Montag weiß man in der Regel immer die Lottozahlen vom Sonntag…)
Aktive Infektionen ungefiltert; die Kurve in England geht wieder runter, dafür steigen die Fallzahlen in Spanien wieder stark an
Die Anzahl der genesenen wurde hier berechnet da viele Länder keine Genesenen melden, und zwar wurden alle infizierten und nicht gestorbene nach 14 Tagen automatisch als Genesen gesetzt; gefiltert wurde über das Wochenmittel
Und schlussendlich noch der Überblick der weltweit aktiven Infektionen.
Vergleich der europäischen Länder zu den amerikanischen Zahlen
Kumulierte Anzahl der Infektionen
Nur die Europäischen Länder im Vergleich
Weltweite Anzahl der Infizierte verschiedener Länder
Kumulierte Anzahl der Infektionen in den einzelnen Bundesstaaten der USA
Todesfälle in den USA
Neuinfektionen pro Tag in Europa (über 7 Tage gemittelt)
Inzidenz der europäischen Länder (Neuinfektionen in 7 Tagen pro 100.000 Einwohner, Warnschwelle in Deutschland bei 50)
Vor allem in Tschechien ist die Inzidenz unglaublich hoch, nun schon zum 2. Mal in dieser Höhe; trotz der sehr hohen Fallzahlen aus England ist die Inzidenz aufgrund der hohen Einwohnerzahl nicht so hoch wie beispielsweise in Irland oder Tschechien; hohe Anstiege gibt momentan in Portugal und Spanien
Vergleich der Inzidenz aller europäischen Ländern (ausgenommen Russland und Türkei) mit den USA
Neuinfektionen in verschiedenen Ländern der Welt über eine Woche gemittelt
Die Letalität ist stark abhängig von der Dunkelziffer, je
höher die Zahl, desto größer die Dunkelziffer im jeweiligen Land; je mehr
getestet wird, desto kleiner die Dunkelziffer und desto geringer die Letalität;
wenn die Kurve fällt, heißt das, dass mehr getestet wird; Deutschland ist das einzige Land, wo aktuell die
Letalität wieder nach oben geht
Die Zahl der verstorbenen gemittelt über die Woche
Kumulierte Fälle der
einzelnen Bundesländer (Stand: RKI 24.01.2021 0:00
Uhr)
Neuinfektionen je Bundesland im Wochenmittel
Inzidenz der Bundesländer im Vergleich
Abweichung vom Mittelwert aus
den Jahren 2016 bis 2019; hier ist ein deutlicher Anstieg für 2018 um die KW 10
zu erkennen (Grippewelle) sowie ein noch höherer aktueller Anstieg
Abweichung der einzelnen
Bundesländer auf den Mittelwert 2016 bis 2019; hier fällt besonders Sachsen
auf, wo die Sterbefallzahlen den Mittelwert um 114% übersteigen, aber auch
Thüringen (62%) und Brandenburg (60%)
Datenstand: Sozialministerium BaWü, 22.01.2021 16:00 Uhr; am Wochenende werden die Zahlen nicht aktualisiert
Anzahl der Neuinfizierten als 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner verschiedener Landkreise
SEIR-Modell
(https://www.idmod.org/docs/hiv/model-seir.html,
https://de.wikipedia.org/wiki/SEIR-Modell)
So hätten sich die Zahlen ohne Maßnahmen ergeben; 2 Wochen vor dem 21.3. wurde die Bevölkerung sensibilisiert, sich mehrmals am Tag die Hände zu waschen, die Fallzahlen in Italien wuchsen sehr stark, das Coronavirus drang immer mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung. Möglicherweise führte dies zu einer Sensibilisierung und die Auswirkung zu einem ersten Rückgang der Fallzahlen.
2 Wochen vor dem 30.3. war der 16.3., der Tag an dem die Schulen geschlossen wurden, 16 Tage vor dem 7.4. traten die Bewegungseinschränkungen in Kraft.
Die letzte Abflachung kam am Osterwochenende, es gibt eigentlich kein Event was zwei Wochen zuvor stattgefunden hätte
Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht, was passiert wäre, wenn man keine Maßnahmen ergriffen hätte
|
|
ohne Maßnahmen |
erster Knick |
zweiter Knick |
dritter Knick |
vierter Knick |
aktuell |
Gesamtzahl der Infizierten am Ende der
Pandemie: |
|
83,759,513 |
82,358,188 |
73,569,372 |
10,892,560 |
241,945 |
194,397 |
Durchseuchung: |
% |
99.97 |
98.30 |
87.81 |
13.00 |
0.29 |
0.23 |
Letalität: |
% |
12.00 |
10.00 |
6.00 |
5.00 |
4.85 |
4.70 |
Voraussichtliche Anzahl der Toten am
Ende der Pandemie: |
|
10,051,142 |
8,235,819 |
4,414,162 |
544,628 |
11,734 |
9,137 |
Seit dem „Lockdown Light“ und der gleichzeitig geänderten Teststrategie des RKI spiegeln die Zahlen nicht mehr das tatsächliche Infektionsgeschehen wieder. Spätestens seit den Weihnachtsfeiertagen sind die Zahlen so aus dem Tritt geraten, dass sie mit dem SEIR-Modell nicht mehr berechenbar sind. Deshalb habe ich das ursprüngliche Modell auf Basis der RKI-Zahlen verworfen und habe mir nun eine wahrscheinliche Kurve anhand der belegten Intensivbetten berechnet. Im Laufe der Pandemie kam heraus, dass die Anzahl der auf den Intensivstationen behandelten Patienten etwa 1,2% der aktiven Fälle entspricht. Diesen Wert habe ich als konstant angenommen und die Zahl der aktiven Infektionen danach berechnet.
Das obige Modell zeigt die SEIR-Funktion mit Anpassungen an verschiedenen Tagen, um die tatsächliche Zahl der aktiven Fälle zu simulieren. Hierbei ist festzustellen, dass die Lage im Sommer in einem sehr langsamen, aber stetigen Wachstum war. Am 11.9.2020 begannen die Zahlen zu steigen, allerdings noch sehr langsam. Dieses Datum ist mit keinem besonderen Ereignis verbunden, allerdings waren hier in den meisten Bundesländern die Sommerferien zu Ende, das letzte war Baden-Württemberg am 12.9.2020.
Die Zahlen stiegen bis um 7.10. langsam an, zu diesem Zeitpunkt hatten wir etwa 3000 Neuinfektionen pro Tag zu verzeichnen. Hier begann die Kurve, in einen steilen, exponentiellen Verlauf überzugehen.
Die Welle ging weiter und man erreichte am 30.10. einen erneuten „Knick-Punkt“, zwei Tage bevor der „Lockdown light“ in Kraft getreten ist. Das ist eine ziemlich interessante Entwicklung, wo doch das Infektionsgeschehen eigentlich auf Ereignisse reagiert, die 11 bis 14 Tage zurückliegen (wie man anhand der Anstiege in den Sommerferien wunderbar validieren konnte).
Am 14.11. schließlich, nur 4 Tage nach dem Inkrafttreten des
„Lockdown light“, flachte die Kurve wieder ab. Der eigentliche „Lockdown light“
trat am 1.11.2020 in Kraft, dies kann man nun sehr gut sehen, wie exakt 14 Tage
später die Kurve nun weiter abflacht.
Trotzdem reichen diese Maßnahmen nicht aus, um das Wachstum zu stoppen bzw.
umzukehren.
Mittlerweile
kann man recht sicher sagen, dass der Neuanstieg mach dem „Lockdown Light“
durch Vorgänge ausgelöst wurde, die um den Black Friday herum geschehen sind.
Am 10.12. knickt die Kurve nach oben ab, d.h. 11 bis 14 Tage vorher sind die
Ansteckungen erfolgt, das war genau zwischen dem 26.11. und dem 29.11. – der
27.11. war der Black Friday, wo in den Medien Bilder von überfüllten
Innenstädten die Runde machten.
SEIR-Modell zum weiteren Verlauf der Pandemie, wenn sich an
den Zahlen wie sie sich heute entwickeln nichts ändert (Stand 25.1.2021)
Vergleich
mit Influenza
Da immer wieder in den Raum geworfen wir „Corona ist doch vergleichbar mit der Grippe“, habe ich hier mal die bestätigten Influenza-Fälle der letzten Jahre von der Seite des Robert-Koch-Instituts herausgesucht (Datenserver des RKI: https://survstat.rki.de/) und mit den COVID-19 Fällen aus Deutschland und Italien verglichen. Ich denke daran sieht man recht eindrücklich den Unterschied…
Vergleich COVID-19 mit Grippefällen von 2000 bis heute
Vergleich
der Fallzahlen mit Italien
Dann wollte ich wissen, wie wir hier in Deutschland im Vergleich zu dem Hotspot in Italien, der Lombardei und zu Bergamo stehen, um ein Gefühl zu bekommen wie schlimm Italien hier getroffen wurde.
Vergleich der Fallzahlen der deutschen Bundesländer mit dem italienischen Bundesland Lombardei; mittlerweile gibt es in der Lombardei 85.000 bestätigte Fälle, in Bayern sind es knapp 46.000 Stand 06.7.2020
Noch viel krasser ist aber der Unterschied zwischen der Italienischen Stadt Bergamo mit den am schlimmsten getroffenen Landkreisen Deutschlands, in Bergamo gab es bisher 12463 bestätigte Fälle, der Hotspot Esslingen in Baden-Württemberg kommt auf gerade mal knapp 1800 Fälle, der am schlimmste getroffene Kreis der Bundesrepublik ist die Stadt München mit 6242 Fällen (RKI, Stand 6.7.2020).
Anhand diesem Diagramm kann man sehen, wie schlimm Italien von dem Virus getroffen wurde…
Woher kam das Virus?
Die Militärweltspiele (offiziell Military World Games) werden seit 1995 alle vier Jahre nach Vorbild der Olympischen Spiele im Sommer und seit 2010 alle vier Jahre im Winter durch den Militär-Weltsportverband ausgetragen. Die VII. Sommer-Militärweltspiele fanden vom 18. bis 27. Oktober 2019 in Wuhan in der Provinz Hubei in China statt. Daran teilgenommen haben 9308 Athleten aus 110 Nationen. Nach seiner Rückkehr von den Militärweltspielen in Wuhan litt Fecht-Olympiasieger Matteo Tagliariol unter sehr hohem Fieber und Atemnot. „Als wir in Wuhan eingetroffen sind, sind wir alle erkrankt. Alle sechs Personen in meiner Wohnung waren krank, auch viele Athleten anderer Delegationen“, sagte er der Zeitung Corriere della Sera. „Ich hatte schweren Husten, viele andere Athleten hatten Fieber“. Das Schlimmste habe ihn jedoch bei der Rückkehr nach Italien erwartet. „Ich hatte sehr hohes Fieber und konnte nicht atmen. Auch Antibiotika halfen nicht. Drei Wochen lang war ich krank und sehr schwach. Danach ist mein zweijähriger Sohn Leo erkrankt. Er hat drei Wochen lang gehustet. Auch meine Lebensgefährtin ist krank geworden, doch in leichterer Form“. Aus der deutschen Mannschaft ist kein Fall bekannt, aber es gibt Verdachtsmomente, weshalb die Bundeswehr nun über Nachforschungen diskutiert; eine Schützin sagte hingegen der Sportschau, es habe in ihrem Apartment in Wuhan "zwei Krankheitsfälle" gegeben, bei denen die Symptome mit dem heutigen Wissen auf eine Covid-19-Krankheit hindeuteten. Sie selbst sei weder in Wuhan noch später krank gewesen.
Tatsächlich ergab eine Untersuchung von Italiens nationalem Gesundheitsinstitut ISS von Abwasserproben aus dem Zeitraum Oktober 2019 bis Februar 2020, dass das Virus schon im Dezember in den Großstädten Turin und Mailand sowie im Januar in Bologna nagewiesen wurde.
Laut der französischen Sporttageszeitung "L'Equipe" haben sich die frühere Fünfkampf-Weltmeisterin Elodie Clouvel und ihr Kollege Valentin Belaud, Weltmeister 2019, wahrscheinlich ebenfalls bei den Spielen in Wuhan infiziert. Weitere Fälle werden aus Italien gemeldet, in Luxemburg gibt es zumindest einen Verdacht.
Am Hôpital Albert Schweitzer in Colmar sind Patientendaten zwischen dem 1. November 2019 und April 2020 auf auffällige Hinweise auf das Covid-19 Virus hin untersucht worden, nachdem im Winter auffallend viele grippeähnliche Erkrankungen mit auffallend schwerem Verlauf aufgetreten sind. Dabei sind sie zu dem Schluss gekommen, dass bereits am 16. November ein Patient mit dem Virus in die Klinik eingeliefert worden sei, lange bevor die Ärzte etwas über diese Krankheit wussten.
von Oktober bis Dezember habe es in Italien eine signifikant höhere Zahl von Grippeerkrankungen und Lungenentzündungen in der Lombardei gegeben, als es üblicherweise der Fall sei.
Eine Reisegruppe aus Deutschland fuhr Ende Dezember nach Spanien um dort in ihren Wohnmobilen zu überwintern. Als sie dort angekommen waren, wurde viele von ihnen plötzlich krank, mit Husten, Fieber und Halsschmerzen. Einer der reisenden entwickelte sogar eine leichte Lungenentzündung.
01.12.2020: In den USA hat es einer Studie zufolge womöglich schon Mitte Dezember 2019 Corona-Infektionen gegeben – einen Monat vor dem ersten bestätigten Fall. Wissenschaftler der US-Gesundheitsbehörde CDC untersuchten für ihre im Fachmagazin »Clinical Infectious Diseases« veröffentlichte Untersuchung 7389 Blutspenden, die zwischen dem 13. Dezember und dem 17. Januar dem Roten Kreuz gegeben worden waren. In 106 der Blutproben fanden die Forscher Antikörper gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Einige der Blutspenden waren bereits zwischen dem 13. und 16. Dezember in den Westküstenstaaten Kalifornien, Oregon und Washington gegeben worden. »Die Erkenntnisse dieser Untersuchung legen nahe, dass es in den USA schon im Dezember 2019 SARS-CoV-2-Infektionen gab, früher als bislang bekannt«, schlussfolgern die Autoren. Der erste offizielle Corona-Fall in den USA war am 20. Januar bestätigt geworden. Ein 35-Jähriger, der Verwandte in der chinesischen Stadt Wuhan besucht hatte, war am Vortag mit Krankheitssymptomen in einer Klinik im Bundesstaat Washington erschienen.
1.12.2020: In China gab es offenbar bereits Ende 2019 viel mehr Corona-Verdachtsfälle, als die Behörden der WHO meldeten. Das geht aus internen Dokumenten hervor, über die CNN berichtet. Auch in den Folgemonaten war auf die Zahlen kaum Verlass. Bereits kurz nach Ausbruch des Coronavirus in der Millionenmetropole Wuhan gab es Zweifel an der Statistik Chinas zur Ausbreitung des Erregers. Nun berichtet der Sender CNN über vertrauliche Dokumente, die ihm nach eigenen Angaben vorliegen und die nahelegen: Die Behörden in China haben zwar eine Vielzahl an Daten erhoben, aber nur ein Teil davon fand seinen Weg in die Öffentlichkeit. Zudem seien in einem Diagramm für das Jahr 2019 rund 200 »bestätigte« und »klinisch diagnostizierte« Fälle angegeben. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldeten chinesische Behörden bis zum 3. Januar 2020 jedoch nur 44 Fälle einer »Lungenerkrankung unbekannter Herkunft«. Das könnte dazu geführt haben, dass der Ausbruch zunächst unterschätzt wurde. CNN hat nach eigenen Angaben 117 Seiten vertrauliche Unterlagen aus der Gesundheitsbehörde der Provinz Hubei, in der auch Wuhan liegt, von Experten auf ihre Echtheit prüfen lassen. Die Papiere umfassen Informationen aus dem Zeitraum von Oktober 2019 bis April 2020. Darin wird auch deutlich, wie sehr sich die ungewöhnliche Falldefinition Chinas in den ersten Monaten des Jahres 2020 auf die offizielle Statistik ausgewirkt hat. Der allergrößte Teil der weltweit registrierten Infizierten und Erkrankten entfiel damals noch auf China. So meldeten offizielle Stellen in Hubei beispielsweise am 10. Februar 3911 neu bestätigte Fälle. 2094 davon gelten als »bestätigt«. Dabei handelt es sich wohl um Personen, die sowohl Symptome der neuen Lungenkrankheit aufwiesen, als auch positiv getestet wurden. Dazu kommen 1814 »Verdachtsfälle«. In den internen Dokumenten sind laut CNN dagegen insgesamt 5918 Fälle für den Tag vermerkt, mehr als 50 Prozent mehr als offiziell angegeben. Darunter sind 2345 »bestätigte Fälle« und 1796 »Verdachtsfälle«. Weitere 1772 Personen sind an dem Tag zudem »klinisch diagnostiziert« worden, etwa mithilfe von CT-Scans, wurden in den offiziellen Angaben aber offenbar nicht als Fälle berücksichtigt. Die Zahlen, die China offiziell herausgegeben habe, seien konservativ berechnet gewesen, sagte Yanzhong Huang vom Thinktank Council on Foreign Relations dem Sender. »Das spiegelt wider, wie verwirrend, komplex und chaotisch die Situation war.« Die Falldefinition Chinas wurde zu Beginn des Jahres auch international kritisiert. Zunächst zählte nur als Fall, wer positiv getestet wurde und zugleich Symptome hatte. Ab 12. Februar galten dann kurzzeitig alle Menschen mit klinischen Symptomen als Fälle, woraufhin die Zahlen massiv nach oben schossen. Also gingen die Behörden wieder zur ersten Variante über. So wurden auch am 7. März nur 83 neue Fälle öffentlich gemeldet. Laut dem internen Dokument gab es aber 115. 32 Personen mit positivem Testergebnis flossen demnach nicht in die nach außen kommunizierte Statistik ein – wohl weil sie keine Symptome hatten. Erst seit Anfang April zählt China alle Menschen, die positiv getestet wurden, als Fall. Auch in der Todesstatistik gibt es deutliche Abweichungen. Am 17. Februar berichteten die Behörden offiziell von 93 Todesfällen im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 an dem Tag. In den internen Dokumenten sind laut CNN 196 genannt. Die Unterlagen zeigen dem Bericht zufolge auch, dass es zu Beginn massive Probleme mit den in China eingesetzten Tests gab. Das wiederholte Testen von Proben habe gezeigt, dass zuvor als negativ eingestufte Problem zu großen Teilen eigentlich positiv waren, heißt es in einer Unterlage vom Januar. In den ersten Monaten des Ausbruchs hat es laut CNN zudem gut 23 Tage gedauert, bis Fälle nach Einsetzen von Symptomen in die offizielle Statistik eingeflossen sind. Demnach charakterisieren die internen Unterlagen die Gesundheitsbehörde als unterfinanziert und technisch schlecht ausgestattet. Die Mitarbeiter seien unmotiviert, da sie sich in Chinas riesiger Bürokratie oft ignoriert fühlten. »Es war klar, dass China Fehler gemacht hat – und nicht nur Fehler, die beim Umgang mit einem neuartigen Virus auftreten, sondern auch bürokratische und politisch motivierte«, so Huang. Aber auch fehlende Technologie habe Probleme verursacht. »Selbst wenn China 100 Prozent transparent gewesen wären, hätte das die Pandemie wahrscheinlich nicht verhindert.«
11.1.2021 Spiegel Als eine 25-jährige Frau am 10. November 2019 in Mailand einen Hautausschlag untersuchen ließ, hat noch niemand an ein neuartiges Coronavirus gedacht. Der jungen Italienerin wurde per Biopsie eine Hautprobe entnommen, das war's. Weitere gesundheitliche Probleme hatte die Frau nicht. Jetzt wurde die Mailänderin womöglich als die erste Patientin der Covid-19-Pandemie identifiziert. Die Entdeckung geht auf ein internationales Forscherteam zurück, das von der Università Statale di Milano koordiniert wird. »In dieser Pandemie gibt es Fälle, in denen Hautreizungen das einzige Symptom sind«, sagt der Mailänder Pathologe Raffaele Gianotti laut der italienischen Zeitung »La Repubblica«. Er und seine Kollegen hätten sich deshalb atypische Hautproben aus den letzten Monaten des Jahres 2019 noch einmal angesehen, zu denen es damals keine klare Diagnose gab. »Ich habe mich gefragt, ob wir in Hautproben schon vor dem offiziell anerkannten Beginn der Epidemie Hinweise finden könnten.« In der Biopsie der 25-Jährigen vom 10. November fanden sich schließlich genetische Sequenzen der RNA des Virus. Sie habe keine weiteren Symptome gehabt, sagte die Patientin laut »Repubblica«, als sie nun noch einmal kontaktiert wurde. Die Hautreizungen seien nach fünf Monaten wieder verschwunden. Bei einem serologischen Test wurden bei ihr im Juni 2020 Antikörper nachgewiesen, schrieben die Forscher im »British Journal of Dermatology«. In den ersten Medienberichten wurde ein 55-Jähriger aus der Provinz Hubei erwähnt, der bereits Mitte November 2019 infiziert gewesen sein soll. Auch eine Garnelen-Verkäuferin vom Großmarkt in Wuhan wurde genannt. Doch nach den Analysen der Italiener wäre ihr Fall früher aufgetreten. Die Mailänderin, schreibt die Mailänder Universität nun, sei »angesichts der internationalen Datenlage der älteste Nachweis einer Sars-CoV-2-Infektion in einem menschlichen Wesen«. Ob die Frau wirklich der Patient null ist, und damit der erste Fall, bei dem der Erreger zum ersten Mal von einem Tier auf den Menschen übersprang, lässt sich noch nicht klären. Zudem können bei der Auswertung der Proben auch Fehler auftreten und das Testergebnis verzerren, hatten Virologen in früheren Fällen angemerkt. Immerhin wurden bei der Frau Antikörper nachgewiesen. Lange Zeit galten ein chinesischer Tourist und seine Ehefrau als die ersten Corona-Patienten in Italien. Die Covid-19-Infektion wurde bei ihnen am 30. Januar in Rom nachgewiesen.
Tagebuch der Corona-Pandemie 2019/2020
Januar 2020 In China bricht ein neuartiger Virus aus der sich in der Stadt Wuhan rasend schnell verbreitet. Der Virus soll sich ausgehend von einem Markt, wo Wildtiere gehandelt werden, ausgebreitet haben. Der Markt wurde von den chinesischen Behörden geschlossen.
21.1.2020 Die ersten Fälle werden in den USA im Bundesstaat Washington gemeldet
23.1.2020 Die Stadt Wuhan wird von der chinesischen Regierung abgeriegelt. Es kursieren Videos, wie die Menschen in der Millionenstadt auf den Balkonen sitzen und sich unterhalten, in Häuserschluchten werden Lieder von Menschen auf den Balkonen angestimmt. Im Fernsehen sieht man Bilder, wie die Chinesen auf der grünen Wiese Krankenhäuser bauen.
24.1.2020 12 weitere Chinesische Großstädte werden von der Außenwelt abgeriegelt.
26.1.2020 Die Provinz Hubei, in der die Stadt Wuhan liegt, wird vom Robert-Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt
28.1.2020 eine Chinesische Mitarbeiterin des bayrischen Automobilzulieferers Webasto steckt mehrere Menschen während einem Seminar in Starnberg an. Die Menschen werden sofort isoliert, das Virus verbreitet sich nicht weiter. 13 Menschen wurden infiziert, alle zeigen nur leichte Symptome.
30.1.2020 die WHO erklärt nun doch die internationale Notlage, weil das Virus mittlerweile auch Thailand, Südkorea und Japan erreicht hat und die Zahlen in China explodierten.
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In
Neuseeland ist erstmals seit mehr als zwei Monaten wieder eine inländische
Corona-Infektion nachgewiesen worden. Wie die Gesundheitsbehörden des Landes
mitteilten, wurde das Coronavirus bei einer 56-Jährigen festgestellt, die am
30. Dezember von einer viermonatigen Reise durch Europa zurückgekehrt war. Nach
offiziellen Angaben hielt sie sich vor allem in Spanien und den Niederlanden
auf. Nach ihrer Einreise sei sie für zwei Wochen in einem Quarantäne-Hotel
isoliert worden, das sie am 13. Januar verlassen habe. Zwei Corona-Tests an der
Frau während ihrer Isolation seien negativ ausgefallen. Die Frau habe bereits
Tage vor dem positiven Corona-Test Symptome gehabt, teilten die Behörden weiter
mit. Nach ihrer Entlassung aus dem Quarantäne-Hotel seien sie und ihr Mann
zudem für mehrere Tage durch die nördlich von Auckland gelegene Region
Northland gereist und hätten rund 30 verschiedene Orte besucht. Die
Kontaktverfolgung laufe nun auf Hochtouren. Der Ursprung der Infektion sowie
der Virusstamm seien noch unklar. Geprüft wird nach Behördenangaben nun, ob
sich die Frau möglicherweise in dem Quarantäne-Hotel angesteckt haben könnte.
Der
frühere Ministerialdirigent und ehemalige Regierungssprecher in
Baden-Württemberg, Hans Georg Koch, ist aus Ärger über Spitzenkandidatin
Susanne Eisenmann nach über 40 Jahren aus der CDU ausgetreten. In einem
Leserbrief in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» erklärt der Vertraute des
früheren Ministerpräsidenten Erwin Teufel (1991-2005) seinen Rückzug: «Zum
ersten, weil die Spitzenkandidatin der CDU seit Wochen versucht, aus der
Corona-Krise politisches Kapital zu schlagen; zum zweiten, weil es
offensichtlich niemanden in der CDU Baden-Württemberg gibt, der (oder die) auch
nur den Versuch macht, sie zu bremsen.» Koch hat kein Verständnis, «mit welcher
Verbissenheit die baden-württembergische Kultusministerin (...) eine schnelle
Öffnung von Kitas und Grundschulen betreibt». Es sei zwar nichts dagegen zu
sagen, kleinen Kindern soziale Kontakte und Bildung zu ermöglichen. «Wem es
aber um die Kinder und ihre Eltern geht, der müsste doch wissen, dass ein
vorzeitiges angebliches «Entgegenkommen» auf dem Rücken der Betroffenen
ausgetragen würde, wenn sich die Zahlen verschlimmern statt sich - wie tollkühn
unterstellt wird - massiv zu verbessern.» Der frühere Ministerialdirigent im
Forschungsministerium ergänzte: «Das Allerschlimmste und einer guten
Entwicklung Abträglichste ist ein ständiges Hin und Her.» Koch wundert sich
darüber, dass Eisenmann sich direkt nach der Ministerpräsidentenkonferenz für
eine frühere Öffnung von Kitas und Grundschulen aussprach. «Im direkten
Widerspruch zu den Mahnungen aus Berlin (und aus dem Nachbarland Bayern sowie
der Schwesterpartei CSU).»
Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn (CDU) hat vor Schuldzuweisungen bei der Aufarbeitung der
Corona-Pandemie gewarnt. »Wir sollten aufpassen, dass 2021 nicht das Jahr der
Schuldzuweisung wird. Über Fehler und Versäumnisse reden ist wichtig. Aber ohne
dass es unerbittlich wird. Ohne dass es nur noch darum geht, Schuld auf andere
abzuladen«, sagte Spahn der »Bild am Sonntag«. Für die hohen Infektionsraten
und Todeszahlen in der zweiten Welle der Pandemie tragen nach Spahns Worten
Politik und Bürger gemeinsam Verantwortung. »Wir hatten alle zusammen das
trügerische Gefühl, dass wir das Virus gut im Griff hätten. Die Wucht, mit der
Corona zurückkommen könnte, ahnten wir, wollten es aber in großer Mehrheit so
nicht wahrhaben.« Er räumte ein, dass die Bundesregierung und die Länder zu
zögerlich bei der Pandemie-Bekämpfung waren: »Wir haben dem Virus zu viel Raum
gelassen. Wir hätten schon im Oktober bei geringeren Infektionen härtere
Maßnahmen ergreifen müssen.«
Viele
Ämter in Deutschland setzen für ihre Beschäftigten kein Homeoffice um. Eine
Umfrage der »Welt am Sonntag« bei 14 großen Städten und 16 Bundesbehörden
ergab, dass dort teilweise weniger als die Hälfte der Innendienst-Mitarbeiter
von zu Hause aus arbeiten kann. Als Gründe für die Umsetzungsprobleme gaben die
Verwaltungen und Behörden überwiegend an, erst kürzlich Arbeitsgeräte wie
Laptops und Server bestellt zu haben und nun vor Lieferengpässen zu stehen.
Zudem seien viele Akten nach wie vor nicht digitalisiert, was Präsenzarbeit
notwendig mache. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach von ernsten
Versäumnissen. »Natürlich können wir jetzt nicht in wenigen Tagen nachholen,
was jahrelang bei der Digitalisierung verschlafen wurde«, sagte Heil der
Zeitung. »Aber was machbar ist, muss jetzt gemacht werden.« Die
Arbeitsschutzregeln gelten gleichermaßen für öffentliche Behörden und Wirtschaft.
Nach
überraschenden Aussagen des britischen Premierministers über eine mögliche
höhere Sterblichkeit mit einer Coronavirus-Variante rudert die Regierung nun
etwas zurück. Es sei »nicht wirklich sicher, wie tödlich« die Mutation B.1.1.7
ist, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender Sky News. Studien hätten
unterschiedliche Daten ergeben. Das Risiko bestehe aber, dass mehr Menschen
wegen der zuerst in Südostengland entdeckten Variante sterben. Erwiesen sei,
dass diese sich schneller übertrage.
In
Großbritannien sind nach Angaben von Gesundheitsminister Matt Hancock 77
Ansteckungen mit der in Südafrika aufgetretenen Virusvariante registriert
worden. Alle Infizierten stünden mit Reisen aus Südafrika in Verbindung und
stünden unter genauer Beobachtung. Mit einer in Brasilien aufgetretenen
Virusvariante hätten sich neun Personen angesteckt.
In
den USA haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr fast 25
Millionen Menschen mit dem Sars-CoV-2-Virus angesteckt. Die Zahl der bisher
registrierten Toten im Zusammenhang mit dem Virus stieg auf knapp 417.500, wie
aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervorging.
In
Stuttgart ist erstmals die zunächst in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante
B.1.351 nachgewiesen worden. Entdeckt worden sei die Mutation bei einem
Ehepaar, das Anfang Januar aus Südafrika nach Stuttgart zurückgekehrt sei,
teilte die Landeshauptstadt unter Berufung auf das eigene Gesundheitsamt weiter
mit. Corona-Tests vor der Abreise aus Südafrika und unmittelbar nach der
Einreise nach Deutschland seien zunächst zwar negativ ausgefallen. Doch im
Laufe der folgenden Quarantäne hätten beide Eheleute milde Krankheitssymptome
entwickelt. Abermalige Corona-Tests seien dann positiv ausgefallen.
Laboruntersuchungen hätten in der Folge gezeigt, dass sich beide mit der zuerst
in Südafrika entdeckten Corona-Variante angesteckt hätten.
Nach
der Verschärfung der Testpflicht für tschechische Berufspendler, die in
Deutschland arbeiten, haben sich vor den Teststationen teils lange Schlangen
gebildet. Die deutsche Polizei berichtete am Nachmittag von etwa 500 Menschen
auf deutscher Seite, die wegen eines Corona-Tests im Bereich des Übergangs
Schirnding im Landkreis Wunsiedel unterwegs waren. Der stellvertretende
Bürgermeister der tschechischen Nachbargemeinde Cheb (Eger), Jiri Cerny, sagte
der Nachrichtenagentur dpa bei Temperaturen unter null Grad betrage die
Wartezeit zwei bis drei Stunden.
Die
coronabedingte Ausgangssperre hat in den Niederlanden zu Protesten und
Krawallen geführt. In der Kleinstadt Urk nördlich von Amsterdam hatten Dutzende
Menschen am späten Samstagabend gegen die Sperrstunde protestiert, wie die
Polizei mitteilte. Sie hätten Steine und Feuerwerkskörper auf Polizisten
geworfen und Polizeiautos demoliert. Jugendliche steckten nach Polizeiangaben
ein Corona-Testzentrum des Gesundheitsamtes in Brand. Zwei Personen wurden
festgenommen und Dutzende Geldstrafen verhängt.
Der
Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dringt auf klare Regeln für das Arbeiten im
Homeoffice, um unbezahlte Überstunden zu verhindern. »Wir erleben aktuell, dass
Arbeitszeiten im Homeoffice in der Regel überhaupt nicht erfasst werden«, sagte
der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann der »Neuen Osnabrücker Zeitung«.
Beim
Flugzeughersteller Airbus in Hamburg hat es einen Corona-Ausbruch gegeben.
Insgesamt 21 Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus getestet worden,
sagte Martin Helfrich, Pressesprecher der Gesundheitsbehörde, auf dpa-Anfrage.
Für rund 500 Mitarbeiter wurde Quarantäne angeordnet.
Gesundheitsminister
Jens Spahn hat 200.000 Dosen zweier Antikörper-Medikamente aus den USA
eingekauft. Die Hoffnung: Eine »passive Impfung« mit den Wirkstoffen könnte
schwere Covid-19-Verläufe verhindern. Mit dieser Form der Antikörper wurde der
damalige US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion behandelt. »Sie
wirken wie eine passive Impfung. Die Gabe dieser Antikörper kann
Risikopatienten in der Frühphase helfen, dass ein schwerer Verlauf verhindert
wird«, so Spahn. Der Antikörper-Cocktail, den Trump kurz nach seiner Diagnose
erhalten hat, wird vom US-Biotechunternehmen Regeneron hergestellt. Er enthält
zwei Antikörper, die sich gegen ein Schlüsselprotein von Sars-CoV-2 richten. Bei
der Therapie mit dem Mittel erhalten Patienten künstlich erzeugte Antikörper,
die an das Coronavirus andocken und verhindern sollen, dass es in Zellen
eindringt. Nur dort kann sich das Virus vermehren.
Hunderte
ultraorthoxe Israelis haben sich Konfrontationen mit Polizisten geliefert, die
Corona-Regeln durchsetzen wollte. Die Polizisten waren von den frühen
Morgenstunden an im Einsatz, um die regelwidrige Öffnung strengreligiöser
Bildungseinrichtungen zu verhindern. Ein einflussreicher Rabbiner hatte zuvor
dazu aufgerufen, die Schulen im ultraorthodoxen Sektor trotz eines allgemeinen
Verbots zu öffnen.
Israel
will den internationalen Flugverkehr wegen hoher Corona-Infektionszahlen
drastisch einschränken. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte, man wolle
den Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv »hermetisch abriegeln«. Nach israelischen
Medienberichten soll die Maßnahme am Montagabend um Mitternacht in Kraft treten
und mindestens bis Ende des Monats gelten. Netanyahu sagte, es sollte nur
wenige Ausnahmen von der Sperre geben. Ziel sei es, das Einschleppen weiterer
Corona-Mutationen nach Israel zu verhindern. Bis zu 40 Prozent der
Neuerkrankungen gehen nach amtlichen Angaben auf eine Mutation zurück, die aus
Großbritannien kommt. Die israelische Regierung war wegen laxer Kontrollen am
Flughafen scharf kritisiert worden.
Schweden
verbietet vorübergehend Einreisen aus dem Nachbarland Norwegen, nachdem es
Infektionsfälle mit der britischen Variante des Corona-Virus in der Region um
die Hauptstadt Oslo gegeben hat. Das Verbot tritt am Sonntag um Mitternacht in
Kraft und gilt bis zum 14. Februar, wie Innenminister Mikael Damberg nach einer
Kabinettssitzung mitteilte.
Hunderte
Mitarbeiter einer unter Quarantäne stehenden Vivantes-Klinik in Berlin sollen
ab Montag mit Charter-Bussen pendeln. Damit sollen Masseninfektionen durch die
mutierte Coronavirus-Variante verhindert werden, wie der »Tagesspiegel«
berichtet. Die Kleinbusse sollen als Sammeltaxen das diensthabende Personal zu
Hause abholen und nach der Schicht heimfahren. Rund 1500 Ärzte, Pflegekräfte,
Verwalter und Techniker des Humboldt-Klinikums im Bezirk Reinickendorf stehen
unter Quarantäne.
Großbritannien
meldet einen neuen Tagesrekord von 491.970 Impfungen. Insgesamt haben damit
mehr als 6,3 Millionen Briten die erste Impfung erhalten bei einer Bevölkerung
von knapp 67 Millionen. In den vergangenen sieben Tagen wurden 251.504
Neuinfektionen verzeichnet, wie aus den amtlichen Daten weiter hervorgeht. Das
ist ein Rückgang von 22 Prozent zum gleichen Zeitraum davor.
Als
eines der ersten Länder in Afrika hat Ägypten am Sonntag mit den Impfungen
gegen das Coronavirus begonnen. Ein Arzt und eine Krankenschwester in einem
Krankenhaus in der nordöstlichen Stadt Ismailia erhielten als erste eine
Spritze mit dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinopharm. Dutzende
weitere Mitarbeiter der Klinik folgten. Alle Mitarbeiter des Gesundheitssystems
würden kostenlos geimpft, kündigte Gesundheitsministerin Hala Sayed vor
Journalisten im Abu Chalifa Krankenhaus in Ismailia an. Ihren Angaben zufolge
sollen landesweit mehr als 35 Impfzentren eingerichtet werden. Die Bürger
wurden aufgerufen, sich online zu registrieren. Das bevölkerungsreichste
arabische Land der Welt mit mehr als 100 Millionen Einwohnern hatte im Dezember
erste Impfstofflieferungen erhalten.
Die
hochansteckende Mutation des Corona-Virus ist in Flensburg nachgewiesen worden.
Um wie viele Fälle es sich genau handelt, konnte ein Stadtsprecher am Sonntag
nicht sagen. Anfang dieser Woche war von rund 30 Verdachtsfällen mit der
Variante aus Großbritannien berichtet worden. Die Stadt werde entsprechend
reagieren, eine neue Allgemeinverfügung werde erarbeitet. Nach Angaben des
Sprechers trat ein Teil der Fälle in der Belegschaft eines Betriebes unter
Leiharbeitern auf. Es gebe aber auch davon einige unabhängige Fälle in der
Stadt im Norden Schleswig-Holsteins. Wie es den Betroffenen gesundheitlich
geht, sei nicht bekannt.
Menschen,
die per Flugzeug oder Schiff aus anderen EU-Ländern nach Frankreich einreisen
wollen, brauchen nun einen negativen PCR-Test. Das Ergebnis darf nicht älter
als 72 Stunden sein. Für Einreisen auf dem Landweg, etwa bei Pendlern, gilt
weiterhin keine Testpflicht. Bei Einreisen aus Nicht-EU-Ländern sind negative
Corona-Tests bereits seit Mitte Januar Pflicht in ganz Frankreich. Derzeit
kommen wöchentlich rund 62.000 Menschen aus dem Ausland in Frankreichs Häfen
und auf den Flughäfen des Landes an, wie Verkehrsminister Jean-Baptiste
Djebbari mitteilte. Auf dem Pariser Großflughafen Roissy-Charles-de-Gaulle
wurden Testzentren eingerichtet. Frankreich hat mit weiter steigenden
Corona-Infektionszahlen und Verzögerungen bei der Corona-Impfkampagne zu
kämpfen. Sollten die gegenwärtigen Einschränkungen wie eine landesweite
nächtliche Ausgangssperre ab 18.00 Uhr nicht ausreichen, sei ein erneuter
Corona-Lockdown nicht auszuschließen, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Der
Vorsitzende des wissenschaftlichen Coronabeirats der französischen Regierung,
Jean-François Delfraissy, hat sich für einen erneuten Lockdown ausgesprochen.
Je früher, desto besser, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Reuters. Mehrere
Infektiologen teilen die Einschätzung, dass ein dritter Lockdown in Frankreich
nach denen von März bis Mai sowie von Oktober bis Dezember unvermeidlich sei.
Zudem sagte Delfraissy, dass die bisher verfügbaren Impfstoffe weniger effektiv
seien gegen die mutierte Variante des Coronavirus aus Südafrika.
Im
Seniorenzentrum Wetzgauer Berg in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) sind
mittlerweile 13 Menschen nach einer Corona-Infektion gestorben. Das hat das
Landratsamt am Sonntag mitgeteilt. Nach den aktuellen Zahlen waren seit Ende
Dezember in dem Seniorenzentrum 92 Bewohner und 41 Beschäftigte infiziert.
Davon sind 13 verstorben. 26 Bewohner und 17 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen befinden
sich in Quarantäne.
Die
AfD hat am Sonntag in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) ihre erste größeren
Veranstaltung zur Landtagswahl in Baden-Württemberg abgehalten. Das Treffen war
von einer Gegendemonstration begleitet. Nur 130 Zuhörerinnen und Zuhörer
durften in das Congress Centrum in Schwäbisch Gmünd. Die zuständigen Behörden
hatten die Kundgebung unter Auflagen genehmigt. Vertreter der Partei, vom
örtlichen Landtagskandidaten Ruben Rupp bis hin zur Parteisprecherin Alice
Weidel, forderten, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der
Corona-Pandemie sofort zu beenden. Das Bündnis "Aufstehen gegen
Rassismus" protestierte vor Ort gegen die AfD-Präsenzveranstaltung und
streamte ihre Veranstaltung live auf Facebook. Die Parolen der AfD seien ein
Hohn für alle Erkrankten und diejenigen, die Angehörige wegen einer
Coronavirus-Infektion verloren hätten, hieß es von den Verantwortlichen.
Trotz
hohen Besucherandrangs ist es im Nordschwarzwald am Sonntag zu keinen größeren
Behinderungen gekommen. Nach Polizei-Angaben musste lediglich die Landesstraße
zum Kaltenbronn (Kreis Rastatt) zwischen Reichental und Sprollenmühle
vormittags stundenweise gesperrt werden. Der Besucherandrang sei einfach zu
groß gewesen, so ein Sprecher. Alle Parkplätze waren dort bereits morgens
besetzt. Auch am Mummelsee gab es keine freien Parkplätze mehr. Um zu
verhindern, dass die Wege für Rettungs- und Streufahrzeuge blockiert werden,
war die Polizei verstärkt vor Ort. Corona-Verstöße gab es keine.
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Alexander Kartschall
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