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Siebel Flugzeugwerke

Die Siebel Flugzeugwerke gingen im Dezember 1937 aus dem 1934 von Hanns Klemm gegründeten Zweigwerk des Leichtflugzeugbaus Klemm, den Flugzeugwerken Halle, nach dessen Übernahme durch Friedrich Wilhelm Siebel hervor.

Albert Kesselring in seinem Flugzeug Siebel Fh 104In Halle (Saale) baute man vor allem Reise- und Verkehrsflugzeuge eigener Konstruktion sowie in Lizenz Nahaufklärer Heinkel He 46, Schulflugzeuge Focke-Wulf Fw 44 „Stieglitz“, sowie Bomber/Aufklärer Dornier Do 17 M/P und Junkers Ju 88. Die bekanntesten eigenen Typen waren die Si 204 und die Si 202, auch „Hummel“ genannt. Ab 1944 arbeitete der Versuchsbau des Werkes am Überschallflugzeug DFS 346 mit um 45 Grad nach hinten gepfeilten Flügeln und Raketenantrieb.

Zur selben Zeit wurden in Halle Häftlinge aus Polen, Tschechien, UdSSR, Frankreich, Niederlanden und weiteren Nationen im KZ Birkhahn-Mötzlich, einem Außenlager des KZ Buchenwald, zur Zwangsarbeit bei den Siebel-Werken eingesetzt. Im Jahre 1944 erfolgten mehrere amerikanische Bombenangriffe auf das Werk. Nachdem Halle (Saale) nach zunächst amerikanischer Besetzung ab Juli 1945 zur sowjetischen Besatzungszone gehörte, wurde an der Weiterentwicklung der DSF 346 gearbeitet. Im Oktober 1946 allerdings wurde das Werk demontiert und die gesamte Belegschaft mit ihren Familien, soweit habhaft, nach Podberesje, etwa 120 Kilometer nördlich von Moskau verbracht. Im so genannten Konstruktionsbüro OKB 2 wurde unter Diplomingenieur Heinz (Heinrich) Rössing weitergearbeitet. Im Herbst 1950 durften die ersten „Siebelaner“ wieder nach Deutschland zurückkehren.

In Westdeutschland gründete Friedrich Siebel im Jahre 1948 gemeinsam mit einem Geschäftspartner wieder ein Unternehmen zum Lizenzbau und Vertrieb ausländischer Sport- und Verkehrsflugzeuge, die Siebel Flugzeugwerke ATG (SIAT) in München. 1956 wurde der Firmensitz nach Donauwörth verlegt, in Kooperation mit der Waggon- und Maschinenbau GmbH Donauwörth (WMD) wurden 1958 die WMD-Siebelwerke ATG (WMD/SIAT) geschaffen [1]. Damit begann der Wiedereinstieg in den Flugzeugbau mit Aufträgen für die Fertigung von Großteilen. Später war das Unternehmen an vielen Flugzeugprojekten der Nachkriegszeit maßgeblich beteiligt.

Nachdem die Bölkow GmbH die Mehrheit am Unternehmen erworben hatte, wurde es 1968 im Rahmen der Fusion zur Messerschmitt-Bölkow GmbH vollständig in den Konzern integriert.

Quelle: http://www.wikipedia.org